Vor dem Hundekauf

Nur wer billig züchtet kann auch billig verkaufen

Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen und dadurch etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften.

Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter zu wenig zu bezahlen.

Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren sie etwas Geld, das ist alles. Wenn sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da das, was sie gekauft haben, die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann. Das Gesetzt der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie hierdurch eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen.

John Ruskin



Deswegen bekommen Sie bei uns auch keine Billigsilky mit kleineren Fehlern oder ohne Papiere, sonder von uns nach bestem Gewissen und Wissen gezüchtete und geprägte Australian Silky Terrier Welpen.

Noch eine traurige Geschichte

Die Geschichte von Lea [47 KB]

Lesen Sie auch bitte den nachfolgenden Text

Was darf’ s denn sein? Ein Biss’ chen Hund?

Bevor man ein Auto anschafft werden tage- und wochenlang Prospekte gewälzt und stundenlange Diskussionen über Größe, Farbe und Innenausstattung etc. geführt.
Ebenso wird die Tatsache, wer denn überhaupt das KFZ fahren darf bis zur Erschöpfung erörtert.
Hat man sich endlich für ein Modell/Marke entschieden, werden die Autohändler in Nah und Fern abgeklappert.
Man fährt Probe und löchert die zuständigen Fachleute mit Fragen zur Beschaffenheit –
und last but not least ist man dann auch noch gewillt monatelang auf das gute Stück zu warten.

Was hat das jetzt alles mit dem Thema Hund zu tun? Nur soviel:
Ein Hund ist keine Abschreibungssache (ausgelegt für ca. 3 Jahre), sondern ein lebendes Wesen mit Bedürfnissen und Forderungen für min. 10 – 15 Jahre – und wird doch oft achtlos irgendwo, irgendwie gekauft, ge- oder verschenkt.....

Weil Hundi so feuchte Äuglein hatte, es den Käufer einfach zu dem Zeitpunkt juckte, der Hund so toll zum Outfit oder zum neuen Kaminvorleger passte.

Das böse Erwachen folgt leider oft auf dem Fuße.
Da kriegt die gehbehinderte Oma, weil sie so allein ist einen quirligen Dackel, der begeisterte Mountain -Biker eine asthmatische Bulldogge und die kinder- und stressreiche Großfamilie einen hibbeligen Dobermann.
Das Ende vom Lied: Die Tierheime quellen über!
Regelmäßig schlagen die Tierschutzorganisationen Alarm.

..die erste Welle abgestoßener Fehlkäufe landet kurz nach den Weihnachtstagen im Asyl, die zweite Welle folgt dann wie gewohnt zur Sommerferienzeit.
Die Mentalität der Wegwerfgesellschaft scheint leider ungebrochen, trotz vieler Appelle von allen Tierschützern.

Um von Vorne herein etwas Licht ins Dunkel zu bringen wäre doch eine Checkliste wie beim Autokauf gar nicht so schlecht, oder?

Möchte ich einen Welpen großziehen, mit Pfützen und Häufchen in der Wohnung und möglicherweise wochenlangem unterbrochenem Schlaf, bis er sauber ist?
Stehe ich auf zerkaute Schuhe und Möbel?
Stehe ich Jaulen und Jammern durch, bis der Welpe sich an uns (mich) gewöhnt hat?
Kann ich einige Zeit (Wochen und eventuell Monate) auf „Action“ verzichten, weil der Hund noch nicht allein bleiben kann?
Oder soll’s doch lieber ein älterer Hund sein, der z.T. seine Jugendsünden los ist?
Kann’s ein „Gebrauchter“ sein? Die Tierheime sind gerappelt voll (s.o.) mit Hunden, die auf ein neues Herrchen/Frauchen warten.

Dann die Frage nach der Größe: Bernhardiner oder Zwergpinscher?
Wie schwer darf’ s denn sein: 8 oder 80 Kilo?
Hündin oder Rüde? Da gibt es gewaltige Unterschiede....
Wie sieht es mit der Behaarung aus: lang oder kurz; gewellt oder glatt?
Stundenlanges regelmäßiges Bürsten oder Trimmen – oder einfach mal abstauben?
Dreck gibt’s eh – so oder so!
Bin ich eher phlegmatisch und brauch einen ruhigeren Hundetyp oder bin ich ein Hans Dampf und suche einen agilen, robusten Hund der alles mitmacht?
Soll’s eine eher familiäre und anhänglichere Rasse sein, oder lieber ein selbstbewusster Einzelgänger?
Brauch ich einen Hund der leichter erziehbar ist, oder steh ich auf „strotzendes Selbstbewusstsein?
Was ist mit kinderverträglich?
Wieviel Kilometer kann ich am Tag bewältigen? 2-5-10-20Km?
Wer spielt mit dem Hund? Füttert?
Pflegt?
Erzieht??
Darf’ s ein Kläffer sein oder lieber nicht?
Will ich aktiv mit meinem Hund arbeiten (z.B. Hundesport), will ich eine lebende Alarmanlage oder einfach einen Freund?

Sind Sie wirklich bereit für einen Hund????
Kann ich überhaupt einen Hund halten?
Mietvertrag, Nachbarn, Familie, Allergie?
Bin ich bereit mir die Anschaffungskosten zu leisten?
Mancher Rassehund kostet soviel wie ein gebrauchter Kleinwagen – und auch gesunde und gut aufgezogene Mischlinge gibt es nicht umsonst, denn auch da entstanden im Vorfeld für den Verkäufer ziemliche Kosten.
Bin ich bereit den Unterhalt eines Hundes zu finanzieren?
Steuer, Versicherung, Futter, Tierarztkosten......?
Ist überhaupt Platz für einen Hund vorhanden?
Bin ich bereit mich mit dem Hund täglich mehrere Stunden zu beschäftigen?
Gemeint sind nicht nur Gassi gehen und Fellpflege, sondern vor allem auch die geistige Forderung.
Bin ich bereit bei Wind und Regen, bei tag und Nacht den Bedürfnissen des Hundes nachzukommen?
Der Hund: Ein Buch mit 7 Siegeln??
Bin ich bereit mich zu informieren?
Bin ich bereit auf einiges zu verzichten im Leben? z.B. auf eine Urlaubsreise, wenn der Hund krank wird....
Bin ich bereit den Hund zu einem gehorsamen Begleiter zu erziehen?
Ist in unserer heutigen Umwelt und Verkehrssituation unabdinglich....
Bin ich bereit die nötige Konsequenz und Geduld in diese Erziehung zu investieren?
Bin ich bereit, falls ich die Erziehung alleine nicht schaffe, mir Hilfe und Information von außen zu holen?
Hundeverein, Hundeschule, Tierarzt, Kynologe....
Bin ich bereit die volle Verantwortung für das ganze Hundeleben zu übernehmen:In guten, wie in schlechten Tagen??

Kinder werden erwachsen und gehen dann eigene Wege, ein Hund bleibt quasi Kind....
Bin ich bereit einem langjährigen Lebensgefährten auch im Alter beizustehen?
Wer sorgt für meinen Hund, falls ich alt oder schwer krank bin oder werde?
Weiteren Fragen sind fast keine Grenzen gesetzt....

Falls nun alle Fragen zur Zufriedenheit des neuen Familienmitgliedes positiv beantwortet wurden dann besorgt man sich am besten wie beim Autokauf „Prospekte“!

In diesem Fall Hundefachbücher mit Rassebeschreibungen z.B. aus der Leihbücherei und/oder Hundezeitschriften, oder man fragt mal bei seinem VDH-Hundeverein vor Ort nach.

Über den Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) in Dortmund bekommt man auch die Ansprechpartner von Rassezuchtverbänden und von dort gegebenenfalls weitere Infos
über die jeweilige Rasse, um sich schlau zu machen.

Dann kann man los, sich die Hunde in Natura anzuschauen und den/die Züchter mit Fragen zu löchern.

Übrigens: auch wenn hier immer wieder von Rassehunden die Rede ist – all das bezieht sich genauso auf Mischlinge. Jeder Mischling ist eine Kreuzung von 2 oder mehreren Rassen.
Und viele Rassen sind ebenfalls Mischungen aus verschiedenen Hundearten, nur mittlerweile „geadelt“.

Orientieren Sie sich immer an den Elterntieren
....sind es Terrier- Pinscher- oder Jagdhundmischlinge kommen da bestimmt keine sanften, bewegungsfaulen Hunde bei raus.

Informieren sie sich also über Terrier oder Jagdhunde, oder Pinscher und Teckel, oder – oder – oder.....dann wissen Sie ungefähr was Sie von Ihrem zukünftigen Hund „erwarten“ dürfen.

Seien Sie ziemlich sicher, dass obiger Fragenkatalog zum Grundbestand eines seriösen Züchters, Hundeverkäufers und verantwortungsvollem Tierheimpersonal gehört. Sie werden Ihnen viele dieser Fragen mit Sicherheit auch stellen!

Falls Sie dem Züchter etc. dann gefallen und er überzeugt ist „sein“ Hund könnte es wirklich gut bei Ihnen haben, dürfen Sie nach wenigen Wochen/Monaten Ihr „Wunschmodell“ in Empfang nehmen.

Und hoffentlich ist es „lebenslänglich“ und vom „Umtausch ausgeschlossen“.



Copyright © Andrea Hey-Meier